Nach den Beiträgen mit neuen Fotos der Fliegerhorste Pütnitz und Ludwigslust möchte ich heute den dritten Satz Fotos verfügbar machen, der mir von Herrn Grüschow zur Veröffentlichung überlassen wurde. Es handelt sich diesmal um den ehemaligen Fliegerhorst Perleberg in Brandenburg.
Ausführlich besprochen wurde der Platz von mir im ersten Band der Reihe Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945: Berlin & Brandenburg aus dem Jahr 2001.
Übersicht
Da der Fliegerhorst recht ausgedehnt ist, habe ich zur besseren Übersicht über die Aufnahmeorte auch hier wieder ein Kartenblatt vorbereitet.
Eine weitere – handgezeichnete – Skizze der Gebäude wurde mir vor Jahren durch einen ehemaligen Angehörigen des Fliegerhorstes zur Verfügung gestellt. Bis auf die Gebäude rund um die Flugleitung (in der Handskizze die Nummern 11/12) und die Flugzeughallen sind alle Anlagen inzwischen verschwunden.
Die Flugleitung
Als eines der wenigen erhaltenen Gebäude entpuppt sich die ehemalige Flugleitung (auf der Handskizze die Nummer 11/12, auf der Foto-Übersicht die Aufnahmen 2 und 3) mit ihrer charakteristischen Front.
Heute sind die Fensterrahmen teilweise entfernt, die Scheiben schon lange verschwunden. Bei genauerer Betrachtung des Flugleitungsturms kann man auch heute noch erkennen, dass sich hier einst eine Uhr befunden hat.
Die Halle 2 – Mittelgroße Halle im östlichen Teil
Neue Aufnahmen der Halle 2, die sich im östlichen Teil des ehemaligen Hallenbereiches befindet, zeigt deutliche Spuren des Verfalls.
Vergleicht man diese und die folgenden Aufnahmen mit dem von mir 2001 veröffentlichten Foto, so ist unschwer der zunehmende Bewuchs um die Halle herum sowie die allgemeine Verschlechterung der Bausubstanz erkennbar. Selbst das halb geöffnete Tor der Halle scheint in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht bewegt worden zu sein.
Bewuchs und Wasserschäden sowie die verstrichene Zeit ohne Wartungs- und Sanierungsarbeiten lassen vermuten, dass Halle 2 in den nächsten Jahren entweder dem Abriss oder dem Einsturz zum Opfer fallen dürfte – nur das “Wann” ist noch offen…
Halle 4 – die große Flugzeughalle im Westen
Im Vergleich zur Halle 2 sieht die Halle 4 am westlichen Rand des Hallenbereichs noch verhältnismäßig gut erhalten aus. Auch hier gibt es ein Vergleichsfoto aus dem im Jahr 2001 veröffentlichten Band.
Selbst die Flügel der Schiebetore scheinen sich noch bewegen zu lassen, auch wenn ihre Farbe in den letzten 20 Jahren abgeblättert und verwittert ist.
Im Inneren der Halle kann man erkennen, dass die Ziegel der Dachausmauerung abplatzen, ihre Substanz also vermutlich beschädigt ist.
Im allgemeinen jedoch scheinen sowohl das Ziegelwerk als auch das tragende Eisenfachwerk noch in gutem Zustand zu sein.
Halle 1 – die Werfthalle im Osten
Ganz im Osten des ehemaligen Hallenbereiches steht die alte Werfthalle. Sie gibt durch ihre Bauweise davon Zeugnis, dass sie schon recht früh errichtet worden ist.
Auch hier steht aus der Veröffentlichung des Jahres 2001 eine Vergleichsaufnahme zur Verfügung.
Auch hier scheint seit vielen Jahren nichts zum Schutz der Bausubstanz unternommen worden zu sein, die kleinen Birken auf dem Dach sowie der dichte Bewuchs um die Halle herum zeugen davon.
Das Vermauern der Werkstätten und Bürobereiche, welches die folgende Aufnahme zeigt, geht allerdings bereits auf die Zeit der Nutzung durch die sowjetischen Streitkräfte zurück.
Betritt man die alte Werfthalle, zeigt sich deren Konstruktion um ein Stahlfachwerkgerüst herum, welches nach außen hin mit Ziegeln ausgemauert wurde.
Wie bei Halle 4 entstand das Dach aus Ziegelmauerwerk mit einer Isolierschicht und einer Doppellage Bitumendachpappe.
Der auf der vorangegangenen Aufnahme sehr schön sichtbare Deckenkran ist auch heute noch “an Ort und Stelle”, auch wenn er seit langem keine Lasten mehr angehoben hat. Sehr schön sind in der Detailaufnahme noch Tragkraft und Hersteller abzulesen.
Copyright & Danksagung
Auch für diesen dritten Part der Veröffentlichung aktueller Bilder liegen die Copyright-Rechte für alle Fotos bei Herrn Grüschow. Das Copyright-Recht für alle Begleittexte, die in diesem Beitrag genutzt wurden, liegt bei Jürgen Zapf.